Abschlussbericht

zum Projekt „altengerechtes Quartier Bad Sassendorf

Auftakt für Nachbarschaftskonferenzen, Foto: Gemeinde Bad Sassendorf

Nach dreijähriger Laufzeit endete am 31. Juli 2018 das Projekt „altengerechtes Quartier Bad Sassendorf“. Im Rahmen eines Förderprogramms des Landes NRW wurde seit August 2015 in Bad Sassendorf das Thema „Quartiersentwicklung“ erörtert und umgesetzt. Mit einem Stellenumfang von 19,5 h/Woche war Frau Claudia Wetter für diesen Zeitraum bei der Gemeinde als Quartiersentwicklerin tätig. Insbesondere die Lebensbedingungen von Seniorinnen und Senioren standen im Fokus. Es wurde jedoch schnell deutlich, dass viele Themen ganz altersunabhängig eine große Rolle für das „Leben im eigenen Wohnumfeld“ spielen.

Um Ergebnisse zu erhalten, die sich am Alltag und den Bedingungen der Bürgerinnen und Bürgern orientieren, war deren Beteiligung von Beginn an ein wichtiger Bestandteil des Projekts.

Eine schriftliche Befragung aller Einwohner/-innen ab dem 50. Lebensjahr, die im April 2016 zu den Themen „Wohnen im Alter“, „sich versorgen/ Mobilität“  und „Gemeinschaft erleben“, durchgeführt wurde, brachte mit einer Rücklaufquote von 41 Prozent sehr aussagekräftige Ergebnisse für das „gesamte Quartier“ Bad Sassendorf. Diese wurden bei einer großen öffentlichen Veranstaltung in der Kulturscheune präsentiert und erörtert.

Um aber darüber hinaus detaillierte, individuelle Einschätzungen aus den einzelnen Wohnumfeldern zu erhalten, wurden „Nachbarschaftskonferenzen“ in verschiedenen Wohnbezirken des Ortskerns sowie in den Ortsteilen durchgeführt. Die Anwohnerinnen und Anwohner kamen dabei mit der Quartiersentwicklerin konstruktiv ins Gespräch, äußerten viele positive Aspekte aber auch Verbesserungswünsche und Ideen für ihr unmittelbares Wohnumfeld.

Unabhängig von Ortsteilen oder Kernort, stellten sich folgende Themen als besonders wichtig für jedes Quartier heraus:

1)    Wohnen im Alter

2)    Lebensmittelversorgung

3)    Umweltbewusstsein und Sauberkeit

4)    Begegnungen und Miteinander

Auch die Ergebnisse der Nachbarschaftskonferenzen wurden für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer großen Veranstaltung in der Kulturscheune vorgestellt. Es wurde deutlich, dass viele Anwesende bereit waren, sich für die geäußerten Wünsche und Ideen der Quartiere mit eigenem Engagement einzubringen und gemeinsam mit der Gemeinde und der Quartiersentwicklerin Frau Wetter an deren Umsetzung zu beteiligen. Insgesamt 40 Ehrenamtliche engagierten sich anschließend bis zum Projektende an der Weiterführung und Umsetzung. In sechs Treffen kamen sie zu jedem Thema in kleinen Gruppen zusammen, tauschten sich aus, konkretisierten bestehende Ideen und entwickelten weitere. Neben den vier genannten entstand auch noch die Themengruppe „Sonstiges im Wohnquartier“, in der sich Ehrenamtliche mit den Themen „Hilfen bei demenzieller Erkrankung und palliativer Versorgung in Bad Sassendorf“, „Sicherheit im Straßenverkehr“ und „Unterstützung bei Finanz- und Betreuungsfragen im Alter“ befassten.

Dank der guten Zusammenarbeit der ehrenamtlichen Engagierten mit der Gemeinde entstanden daraus viele unterschiedliche Ergebnisse. Sie wurden im Mai 2018 auf einer „Erlebnisausstellung“ für alle Bürgerinnen und Bürger veröffentlicht. Dabei wurde ein Mix aus Plakat- und Fotoausstellung präsentiert sowie der Austausch und das Gespräch zwischen ehrenamtlich Engagierten, Fachexperten, Vertretern der Gemeinde und den Ausstellungsbesucher/-innen initiiert.

Konkrete Ergebnisse im Projekt sind ein monatliches „Quartiersmittagessen“ im Norden des Ortskerns oder neu aufgestellte Sitzbänke an verschiedenen, gewünschten Orten.

Manche Ideen sind zum Ende der Projektlaufzeit auf einem guten Weg der Umsetzung so zum Beispiel der Wunsch der Anwohner an der Brücke in der „Schleddebreite“. Diese muss oftmals wegen ungünstiger Wetterbedingungen aus Sicherheitsgründen von der Gemeinde gesperrt werden. Nun wird daran gearbeitet, sie mit einem neuen Belag auszustatten, damit zukünftig bei jeder Witterung der kurze Weg in den Ortskern möglich ist.

Es gibt Anregungen und Ideen, deren Umsetzung schwerer, langwieriger oder vielleicht auch gar nicht möglich ist. Hierzu gehört beispielsweise der Wunsch nach „weniger Dreck im Ort“. Die zu diesem Thema im Projekt Engagierten sehen dabei die Verantwortung jedes Einzelnen und appellieren: „Bitte nehmen Sie Ihren Müll einfach mit nach Hause und entsorgen ihn dort entsprechend.“

Nach dem Ende der Projektzeit wird die Gemeinde das Thema „Quartiersentwicklung“, fortsetzen. Ideen und Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern für den gesamten Ort bzw. ihr Wohnviertel können auch weiterhin sehr gerne an die Gemeinde übermittelt werden. Dann kann eine mögliche weitere Planung und Umsetzung erörtert werden.